Mea Parvitas

Ich suche verzweifelt jemand, der sich mit mir dem Kampf gegen diese hinterlistig einschleichende Müdigkeit stellt. Wir haben zahlreiche Waffen zur Auswahl und sollten aber vielleicht anfänglich mit literweise Kaffee in den Krieg ziehen, da wir hier einen unauffälligen Treffer landen könnten in dem wir der Müdigkeit quasi von hinten durch die Brust schießen. Erst der 2. Schritt sollte ein offener Angriff sein und könnte durch ein auf und ab hüpfen (am besten über den gesamten betrieblichen Flur entlang) geradezu ein genialer Schachzug werden. Hierbei wird die Reservearmee des Körpers hinzugezogen und die Kreislauferhaltung aktiviert. So könnten wir der Müdigkeit empfindliche Verluste zufügen. Dieser 2. Schritt ist jedoch nur zeitlich begrenzt durchzuführen, da sonst die Müdigkeit ihren Verbündeten –den Wahnsinn- auf den Plan ruft und uns Männer mit weißen Turnschuhen in eine modisch nicht sehr aktuelle Jacke stecken und uns in Gewahrsam nehmen. Sollte es soweit kommen und die Müdigkeit unsere Armee besiegt, werden Sie in Gefangenschaft genommen und mit wahrhaft unmenschlichen Foltermethoden zum schlafen gezwungen. Sollte dies der Fall sein, achten Sie darauf, dass wenigstens Ihr Kopf immer eine weiche Unterlage hat. In diesem Sinne... Kaffee, Kaffee über alles...

Ich mag Beziehungsgeschichten. Besonders die dramatischen. Vielleicht liegt es daran, dass ich selber keine hab und meine vergangenen alle dramatisch waren. Ich höre sie mir gerne an oder lese darüber und freue mich, dass ich Single bin. Ist das gemein? Keine Ahnung. Aber in der Beziehung bin ich völlig entspannt. Auch wenn der Muskel unter meinem linken Auge schon wieder zuckt. Alleine sein konnte ich schon immer gut. War eigentlich mein Leben lang nix anderes. Freunde waren mir immer wichtiger. Und da ich eine echt besch... Familie habe sowieso. Vielleicht zuckt mein Auge weil ich gerade vorhin wieder mal festgestellt habe, wie besch... sie ist, meine Familie. Aber zurück zum Thema... Ich habe mal ein interessantes Buch gelesen. „Warum Frauen zu sehr lieben“, leider habe ich mich in vielem wiedererkannt. Das ist nicht lustig gewesen. Aber schließlich ist man ja hoffentlich lernfähig. Es fällt mir schwer, die „richtige“ Wahl zu treffen. Frei nachd em Motto: „Zeig mir einen Raum voller Engel und ich such mir den Psycho raus.“ Beziehungsunfähig würde ich mich nicht nennen. Ich bin durchaus bereit vieles zu geben und Kompromisse einzugehen. Ich bin halt nur nicht bereit, diese typschen Klischees zu erfüllen. Und da ich nun mal keinen „Versorger“ brauche und das mit den Kindern eh nix mehr wird, habe ich da auch kein Problem mit, alleine zu sein. Ist schon komisch, dass man eigentlich genau weiß, welcher Typ nix für einen ist man sich aber immer wieder so einen raus sucht.
Naja, aber ich mag halt dramatische Beziehungsgeschichten. Vielleicht mag es ja Pärchen geben, die wirklich zufrieden und glücklich sind, aber diese Geschichten sind mir wohl zu langweilig. Verdammt, mein zuckendes Auge nervt. Könnt ja noch ein Schläfchen halten....mmmmmmh...

Eigentlich bin ich ja ein lustiger Mensch... Aber momentan bin ich so gestresst, dass ich kaum Spass habe. Mal abgesehn, dass vor lauter Arbeit mein Privatleben fast dem Nullpunkt erreicht. Und das kann ich nicht leiden. Mein Kopf ist so vollgedonnert mit Informationen, dass ich manchmal zwar den klaren Satz im Kopf habe, aber aus meinem Mund nur verwirrtes Gestammel entweicht. Der Muskel unter meinem linken Auge zuckt unaufhörlich und nervt. Dann stehe ich vor unserem Scanner/Kopierer und scanne eine Seite, die mir dann per Email gesandt wird. Steh dann aber einen Moment vor dem Gerät und warte, dass das Papier rauskommt! Schaffe es dennoch, die ca. 50 Anrufe meiner Kollegen/innen freundlich und kompetent entgegen zu nehmen und die Fragen auch genauso zu beantworten, auch wenn ich manchen am liebsten mal schwer den Hinterkopf tätscheln möchte. Wir haben ja Headset. Kann ja sogar nebenher weiterarbeiten. Auch die persönlich vorbeikommenden Kollegen werden gleich freundlich behandelt. Und wenn sie mir nur ihre privaten Problematiken erzählen wollen. Dafür steht extra ein Stuhl vor meinem Schreibtisch! Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin die Einzige, die hier Bescheid weiß. Der Gedanke macht mir Angst! Mein Bauch zeigt mir auch schon wieder relativ direkt, dass ich mal aussteigen sollte. Aber wo -verdammt- ist die Notbremse???

der Pinkie und der Brain, Brain, Brain, Brain...

Ist schon komisch, was einem manchmal für Lieder durch den Kopf sausen... Vielleicht ist das ein Aufruf meines Unterbewusstseins, endlich mal die Weltherrschaft an mich zu reissen...

Verdammt! Wie kriege ich das nur noch in meinem vollen Terminplan unter!

Warum sind die besten Männer immer schon verheiratet? Wahrscheinlich würde sich bei näherer Betrachtung herausstellen, dass sie garnicht so toll sind. Da wäre es dann aus mit der Schoki auf dem Schreibtisch an Valentinstag oder mit dem Erkältungstee bei der leistesten Erscheinung einer nahenden Grippe. Nee, nee. Da behalte ich lieber meinen Kollegen so wie er ist... Und ess die Schoki...

Ich habe jetzt einen deutschen Bonsaibaum. Eine Mini-Linde. Die kriegt keine Wurzelpest äh.. -pilz, so wie die anderen Bonsais... Und ausserdem war er für lau... Jaja, soviel zum Thema unnützes Wissen.

Morgens 6 Uhr in der Badewanne. Ein Tropfen hangelt sich am rechten großen Zeh langsam nach unten. „Musst nicht weinen, großer Zeh. Bald ist alles wieder gut!“ Blick in den Spiegel. „Boar, ist das mein Dekolete? Da wird mir heute ja wieder mal nicht in die Augen geguckt.“ Im Büro: Diskussionen mit Kollegin über extremste Spiritualisten und Prozesslösungsversuche zum abwehren ungeliebter Kollegen. Beispielsreaktionen bei Ansprache der ungeliebten Kollegen: Kruzifix mit den Händen halten und rufen „Weiche von mir, Satan!“ oder mit den Händen die Ohren zuhalten und immer wiederholend „Ich kann Dich nicht hören!“ rufen. Kollegin versprochen, ein Kruzifix zu besorgen. Weitere Beispielsreaktion: Ängstlich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen und sagen „Da sind wieder die Stimmen in meinem Kopf!“ Beim über den Flur laufen immer den Titelsong von Spidermann singen oder pfeifen. Eine Kollegin dabei erwischen, wie sie „Bonanza“ singt. Bin erfreut darüber, dass der Virus des Wahnsinns schon um sich gegriffen hat.
Darf Foto vom Kollegen aussuchen, welches ins Intranet gestellt wird. Nette Geste, mit der er sich schon wieder ein Stück nach oben auf meiner höchstpersönlichen Skala der Lieblingskollegen gebracht hat. Mittagessen-Revoluzzer: Darf ich zwar nicht essen, mach ich trotzdem: Salat! So! Was kostet die Welt. Das ist der Anfang der Revolution.
Telefonisch über die von uns gemachten Fotos mit einer Kollegin abgelästert. Da wurde jede Falte rausgekitzelt... Besonders gut bei ungeliebten Kollegen! Und ich seh speckig aus... Sollte mir mein Doppelkinn wegschneiden lassen... Naja, besser als ein Hungerhaken. Im Gegensatz zu anderen habe auch nur Lachfalten im Gesicht und da bin ich stolz drauf! Freundin telefoniert. Wieder mal festgestellt, dass Krebs eine blöde Krankheit ist und manche Ärzte herablassend. Mir Asterix, Obelix und Idefix als Bildschirmhintergrund eingerichtet. Festgestellt, dass mein Bauch aufgrund meines Revolutionsversuchs so angeschwollen ist, dass man von einer Schwangerschaft im 6. Monat ausgehen kann. „Was bekommen sie denn?“ „Einen Salatkopf!“ Hehe... Egal! Meinen Kollegen darauf hingewiesen, dass er einen Vertrag mit der Hölle geschlossen hat, der bis in alle Ewigkeit gilt! Dabei höllisch gelacht. Gute Reaktion seinerseits: Im Himmel wäre es ihm sowieso zu kalt und zugig und er hätte Höhenangst! Navisystem gekauft. Damit ich auch wirklich überall hinfinde und mir nicht noch den Weg merken muss. Momentan ist sowieso soviel drinn in meinem Hirn. Tolles Video über die Verwendung von Katalogen bekommen! Das gefällt mir! Hehe...
Nebenher noch ordentlich was weg geschafft... Ich bin ja fast so gut, dass ich annehme könnte, ich wäre ganz normal. *grins* Noch 2 Stunden bis Partybeginn... Kollegin über Jack Black aufgeklärt. Meeennnnsch... Wissenslücke... Fotos von Kollegen und Shanghainesen gemacht. Nur mit der Sprache haperts... Christian, wo bist Du, wenn man Dich braucht.
Also ich habe heute meinen Spass... Und bin trotzdem produktiv. Multitaskingfähig. Yupp...